Was ist die Persönlichkeit?

Was ist sie, wo ist sie und wie entmachtet man sie?


Wenn der Mensch die Persönlichkeit nicht hätte, wäre er auf der Ebene seines Bewußtwerdens mindestens genauso ausgedehnt wie das Weltall und ohne Bemühung vollkommen.

Über viele Existenzen hinweg hast du dir sie selbst geschaffen und jetzt willst du nichts davon wissen?


Was ist die Persönlichkeit?
Die Persönlichkeit ist ein a) differenziertes Selbst-Bewußtwerden und ist b) eine psychische, materiell nicht feststellbare Entität.

Es gibt 2 Arten von Persönlichkeiten: die Niedere Natur die Höhere Natur, beide ergänzen sich gegenseitig in ihrer Dominanz. Die Persönlichkeit ist Hauptursache dessen, daß der Mensch den ganzen befreienden mystischen Prozeß durchmachen muß. Deshalb ist es erforderlich, daß er mit ihr näher bekannt werde, um sie beherrschen zu können. Die Persönlichkeit rankt sich um den tiefsitzenden "innere Diktator" und beherrscht alles, wodurch sich der Mensch als ein körperliches Wesen manifestiert und von anderen als "fremdes Gegenüber" wahrgenommen wird. Sie ernährt sich im wesentlichen durch Sinneseindrücke und Sinnesgenüsse. Sie ist das "aller-kostbarste Ich" und mit ihren Kräften bestimmt sie nicht nur das Denken und ganzes Handeln, sondern bildet auch durch Ausstrahlung in der inneren Wahrnehmung "andere Wirklichkeiten“, die der feineren (astralen) Welt angehören (Beispiel Eifersucht). Durch dieses Bewußtwerden als dein einziges und trügerisches Ich verursacht sie die Angst um das Leben und um die Existenz. Diese Ängste sind treibenden Kräfte der Geschöpfe, die durch diese gefesselt sind. Sie hat den Tod aus dem Tagesbewußtsein verbannt. Alle Mittel sind ihr Recht, wenn sie den Menschen zum Sinnesdurchleben verführen kann. Sie ist das "ich" in den Gedanken und der Mensch identifiziert sich damit. Dieses "kleine Ich" und das treibende Karma verhindert, daß er vom "großen ICH" nichts erkennen kann. Erst im Üben der Konzentration oder in der konsequenten Selbstbeobachtung kann er dies erkennen. 


Welche Positionen hält die Persönlichkeit besetzt?

1. Die Sinneswahrnehmungen: sie interpretiert reflexiv alles sofort, innerhalb von 0,1 - 0,4 Sekunden und zwingt ihn zu endlosen Sinnesbefriedigungen.
2. Der feine Taststinn: Er stellt die Verbindungen zur Welt her und haftet den Menschen unbewußt an diese und bewirkt eine Sperre im Bewußtsein.
3. Das geistige Herz: sie sitzt dort (Anahata) und läßt nur dann Freude oder Begeisterung durch, wenn sie gefüttert wird (siehe 1 und 7).
4. Das Denkorgan: sie erzeugt die Gedanken mit dem Prefix "Ich" in Form von Stimmen, Bilder und Filmen als "Wirklichkeiten". Sie ist der "mechanische Denker" (der besoffene Affe).
5. Der Beobachter: Sie umhüllt den Beobachter und andere psychische Komponenten wie Wille, Gedächtnis, Verstand und bestimmt somit die Intelligenz des Menschen.
6. Das Unterbewußtsein: sie ist dort König und bestimmt unsere Gewohnheiten, unser Beuteschema und erzeugt Impulse, denen der Normalmensch nicht widerstehen kann oder sie blockiert (bockt), wenn es ihr dienlich ist.
7. Das Tor zum Unterbewußtsein: sie sitzt dort und "frißt" alle Wahrnehmungen des Beutschemas "in sich hinein" und bildet so Kraftpotentiale (siehe 5)
8. Im Traum löst sie sich vom Körper und wandert in den Sphären herum und du bist dem wehrlos ausgeliefert (wie im Bardo).


Da die Persönlichkeit von Existenz zu Existenz durch das Samsaro reist, ist der Mensch bei Geburt voll von festen, unverrückbaren Ansichten, die er schwer los wird. Er muß von vorne wieder anfangen, alles neu erlernen und neue Erfahrungen gewinnen.


Wie entmachtet man die Persönlichkeit?

Die Persönlichkeit hält alle wichtigen Positionen im Wesen des Menschen wie eine Krake besetzt und benutzt dazu seine vorhandenen Potentiale, deswegen ist der ganze Prozeß so zäh und langwierig. Die Persönlichkeit wird erst dann als „Gegner“ erkannt, wenn der Mensch erstmals empirisch begreift, daß sie ihm Gedanken schickt oder falsche Vorstellungen (Visionen vor dem inneren Auge) präsentiert, welche ungünstig (leidhaft) enden. Erst dann entsteht eine Sehnsucht für einen Ausweg. Die Persönlichkeit dient normalerweise der Ansammlung von Erfahrungen, bis eine gewisse Sättigung erreicht ist. Menschen, deren Schicksal gerade günstig verläuft, werden sich die obige Frage nie stellen. Bis zum letzten Hahnenschrei wird die Persönlichkeit mit dem Menschen um die Herrschaft ringen, wobei ihr das äußere Schicksal egal ist. Ohne konsequente Selbstbeobachtung dreht sich der Mensch im Kreis und ohne Entwicklung des übernatürlichen Intellekts (Unterscheidungskraft) ist die Entmachtung unmöglich, deshalb ist später zur Vollendungsphase ein wahrer Guru notwendig. Wer noch Lebensdurst und das Anhaften nicht aufgeben will, unterliegt eben dieser Persönlichkeit und mit Meditation löst er das Problem nicht. Durch die ursachlose Freude erkennt und entwickelt der Mensch erstmals eine Qualität, die der Materialismus nicht bieten kann. Hier schon leistet die Persönlichkeit Widerstand. Neben der Praxis der Selbstbeobachtung ist daher die ursachlose Freude wichtig. Eine richtige Meditation sollte alle Tricks der Persönlichkeit erkennen lassen.

Am schnellsten befreit man das Bewußtsein von der Persönlichkeit durch fortlaufend unangenehme Tätigkeiten, aber dazu braucht es einen geistigen Führer.  

Erst wenn der Adept die gegenstandslose Konzentration (4. buddhistisches Jhana) beherrscht, ist die Persönlichkeit entmachtet ("in die Ecke verbannt" ) und die bislang blockierten Potentiale werden zu verfügbaren Fähigkeiten (Siddhis).


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