Beschreibung einer der 4 Zeitepochen bzw. der geistigen und mentalen Zustände oder Ausstattung (mindset), in der die Menschheit gegenwärtig lebt.
Was ist das Kali-Yuga? Was bedeutet das für uns? Wie können wir uns die gegenwärtige Welt erklären, wo das Böse für gut gehalten wird?
Was sind Yugas? Es ist ein Begriff aus den indischen Veden. Yugas sind langanhaltende Zeitperioden der Menschheit, die den inneren Zustand der Menschen beschreiben bezogen auf die Lebensqualität, ihr Leben mit- und untereinander und auf das Begreifen seiner inneren (göttlichen) Natur. Beschrieben wurden die Yugas in den Puranas (Veden). Dieses Kapitel soll zum Verständnis beitragen, wieso die Menschheit gerade so ist wie sie ist und vielfach gegen den gesunden Menschenverstand handelt und gegenseitigem Respekt ignoriert. Alles ist karmisch bedingt und geht seinen Lauf. Der Leser soll sich nicht weiter damit beschäftigen, sondern für seinen eigene karmischen Schutz sorgen, was ihn vor Störungen für seine Bemühung abschirmt und für günstige Bedingungen sorgt. Es gibt explizit keine konkrete Lehrrede Buddhas zu den Yugas, aber er gab Hinweise darauf und auf die Dauer eines Weltzeitalters. Es gibt 4 Yugas: Satya-, Treta-, Dwapara- und Kali Yuga. Die Angaben zu den Zeiträumen bzw. Dauer eines Yuga weichen in den Quellen ab, auf jeden Fall handelt es sich um tausende von Jahren. Es gibt Hinweise darauf, daß das Kali-Yuga ca. 5.000 BC begann und mit dem Abstieg der ägyptschen Kultur einherging. Leider ist die Beschreibung des Kali-Yuga kein Ruhmesblatt für die gegenwärtige und zukünftige Menschheit, aber in solchen Zeiten haben Menschen bessere Möglichkeiten geistig aufzusteigen, da das gesamte geistige Potential der Menschheit kaum genutzt wird. Zuerst wird das Kali-Yuga ausführlich beschrieben, dann die anderen.
Das Kali-Yuga allgemein
Das Kali-Yuga scheint auf den ersten Blick dystopisch zu sein, doch auch das wird dich ändern. In der Zeit wo die "eisernen Vögel" fliegen werden, sind die Menschen von den 3 Wurzelgiften erfaßt: Hass, Gier und Verwirrung. Daraus folgen Verbrechen, Fehlentscheidungen, Häme, Sadismus, Wahrheitsverdrehung, Betrug, Verlogenheit und Doppelzüngigkeit, Kriege, Ungerechtigkeit, Uneinigkeit und Leid - auch wenn der technische Fortschritt scheinbar Besseres suggeriert. In einem solchen Zeitalter haben nur noch wenige Wesen die Fähigkeit, die höchsten Zustände zu realisieren. Das Kali-Yuga wird auch als Zeit-alter des groben Materialismus bezeichnet, in dem die Menschen sich mit dem Körper und ihrem materiellen Besitz identifizieren, das Bewußtsein wird dadurch tamasisch und das Böse kann eindringen. Es werden in gewissen Weltregionen immer mehr dämonische und asurische Seelen geboren und der Tiefpunkt wird erreicht sein, wenn die Mütter bei Geburt ihrer Föten sterben. Das Verständnis, daß alles zusammenhängt und den gleichen Ursprung hat, ist völlig verschwunden, daher die Uneinigkeit überall bis zum gegenseitigen Haß. Aufgrund des Mangels an geistiger Klarheit wählen die Menschen Führer, die sie betrügen, in die Barbarei führen und Leid und Mangel verursachen. Trotz seiner Negativität hat das Kali Yuga das Potential des spirituellen Erwachens und bereitet den Boden für das nächste, bessere Yuga vor. Denn es ist nicht der innere Sinn der Schöpfung, daß alles in geistiger Umnachtung und Stillstand endet.
Warum ist das möglich bzw. wodurch entstand das Kali-Yuga?
Dazu eine Erkenntnis eines spirituellen Meisters des Mahayana unserer Tage:
Die tiefe Kluft zwischen rasantem technologischem Fortschritt und unbeobachtetem, undiszipliniertem Denken erzeugt einen Schicksalsstrom, dessen Folgen für den Menschen irrelevant sind, dem er aber gerade später als unvermeidlicher Riese in seiner nächsten Existenz wieder begegnen wird. Diese Diskrepanz ist das Hauptproblem der Menschheit heute. Böse und Gutes entstehen nicht aus einer Laune Gottes. Der Mensch musste das Böse erst lernen.
Zustandsanalyse der Menschheit im Kali-Yuga
Dieses Zeitalter wird geprägt von dem Glauben, daß es nur ein Wirbeln von Elektronen und Quanten gäbe und das ganze Mensch-Sein davon abgeleitet werden kann als ein komplexer, noch nicht ganz verstandener Algorithmus. Religiöse Wahrheiten, weil nicht laborhaft überprüfbar, werden nur als abstakte Definitionen oder Dogmen akzeptiert oder verhämt. Die göttlichen (und andere) Bereiche (Sphären, Lokas) wer-den als Fantasien eingestuft, obwohl sie nicht erklären können wieso unzählige Frequenzen im Universum sich gleichzeitig durchdringen können. Die meisten Menschen in deser Zeit werden mit körperlicher oder psychisch aussaugender Arbeit beschäftigt sein. Die Aktivitäten vieler werden auf "Arbeiten-um-zu-überleben" ausgerichtet sein, während die Eliten sich auf Besitz und Einfluß konzentrieren. Religiöse Aktivitäten erschöpfen sich in Ritualen und starren Opfergaben, Anrufungen und Gebeten (siehe Neo-Buddhis-mus). Die Menschen können sich die unterschiedlichsten Schicksale, die ihren Wünschen diametral gegenüberstehen, nur mit günstigen oder ungünstigen Geburts-bedingungen und sozialem Umfeld erklären. Die Möglichkeit, ihre nächste Inkarnation beeinflußen zu können, interessiert sie nicht. Diese gewollte Unwissenheit manifestiert sich in zunehmend verbreiteten Versuchen, geistiges Wissen zu zerstören oder zu verhindern (siehe Kalifat etc.). So wurden auch die ägyptischen Texte (Wissen des meso-potamischen Raums) im dritten Jahrhundert in Alexandria vernichtet, Buddha-Statuen in Afghanistan gesprengt und Frauen werden dort brutal unterdrückt (geistige Verblendung). Dieser Trend ist nur aufzuhalten oder umzukehren, wenn die Menschen anfangen endlich nur im Guten zu denken.
Nicht nur Unwissenheit sondern auch mangelnde Willenskraft (zum Ablehnen der Versuchungen) behindert die Fähigkeit der Menschen im Kali Yuga, dauerhaftes Glück zu haben. So wurde in Indien die un-sägliche Spaltung der Kasten und Hierachien aufgrund falscher Aus-legung des Wissens über das Karma eingeführt. Militärische Eroberungen waren früher üblich und setzen sich heute noch fort in lokalen Kriegen oder in finanzielle Dominanz und Ausbeutung. Im Kali Yuga akzeptieren die Menschen harte, unwürdige und ungerechte Bedingungen als Lebensgrundlage und die Reichen betrachten es als Privileg, dies zu ignorieren. Die moderne Sklaverei (Unfreiheit) zeigt ihr Gesicht als Niedriglohn und gesteigerte Abhängigkeit bzw. Ausbeutung von und durch die Besitzenden. Es gibt genügend Güter auf der Welt, daß jeder gut leben könnte.
Im physischen Bereich zeigen die Kali-Yuga-Menschen Einfallsreichtum, technisches Können und Wissensvermehrung in die horizontale Breite. Die Gefahr bei künstlicher Intelligenz und digitaler Dienste be-steht darin, daß der Mensch bei ständiger Benutzung verdummt und beim Abschalten hilflos wird; die Hardware dazu ist bei Stromkappung besserer Schrott. Während des Kali Yuga sind die meisten Menschen nicht sich-selbst-bewußt sondern Sklaven ihrer Sinne, also reflexiv. Das höchste Wissen (Weisheit aus der Leere) durch tiefe Einsichten be-schränkt sich allerdings auf wenige und diese finden auch nur wenig Geeignete zur Weitergabe. Doch es gibt aber immer Einen, der zurückbleibt, um den Berufenen zu helfen. Die Wissen um die zyklische Natur der Yugas bestätigt nur teilweise den Darwinismus. Gerade im Kali-Yuga wird die Vergänglichkeit aller Dinge und deren Obsoletheit durch immer schneller werdende Produktherstellung, einschließlich des Wan-dels gesellschaftlicher Strukturen und Wertvorstellungen, deutlich sicht-bar und deutet aber darauf hin, daß selbst in den dunkelsten Zeiten das Potential für Fortschritt und spirituelle Entwicklung (Phasenumkehr) bestehen bleibt und man dieses für individuelle Transformation nutzen sollte. Eine generelle Lösung ist im Kapitel "Warum ist Lachen gut" beschrieben, aber das müßte eigentlich weit verbreitet werden.
Beschreibung der anderen 3 Yugas
aus psychologischer Sicht in der Reihenfolge von Licht bis Dunkelheit.
1. Satya-Yuga: Satya Yuga, wörtlich übersetzt „Zeitalter der Wahrheit“, gilt als das ideale Zeitalter. Es zeichnet sich durch Harmonie, Rechtschaffenheit und spirituelle Reinheit aus und wird oft als das goldene Zeitalter dargestellt, in dem die Menschen Tausende von Jahren lang frei von Krankheit und Leid lebten. Die Moral rangiert an oberster Stelle in der Lebensführung, die Menschen halten sich an den Dharma (Rechtschaffenheit) und göttliche Wesen wandeln frei unter ihnen.
2. Treta-Yuga: Das Treta Yuga oder das Silberne Zeitalter markiert den ersten subtilen Abstieg vom idealistischen Satya Yuga. Während der Dharma weiterhin im Vordergrund steht, ist ein leichter Rückgang der Rechtschaffenheit zu beobachten. Menschen leben noch Hunderte von Jahren, aber Materialismus und Egoismus beginnen sich einzuschleichen. Erzählungen wie das Ramayana, in dem Ramas Kampf gegen das Böse dargestellt wird, sollen in dieser Zeit stattgefunden haben.
3. Dwapara-Yuga: Im Dwapara Yuga, der Bronzezeit, wird der Nieder-gang des Dharma deutlicher. Moralische Werte werden schwächer, dafür verstärken sich Wünsche, Verlangen und Ambitionen und die Le-benserwartung der Menschen verkürzt sich. In dieser Ära gab es Fort-schritte in einfacher Technologie (Werkzeuge) und Wissen sowie Niederschriften wie das Mahabharata, in denen sowohl edle Helden als auch gerissene Bösewichte vorgestellt wurden.
Metaphysisch kann man die 4 Yugas als Involution symbolisieren, in denen der Mensch nach und nach das Bewußtsein seines inneren Selbst und seiner feinstofflichen Körper verliert, die auch als „Körper der Atavismen und Emotionen“, als „Atemkörper“, den „psychischen Körper“ (Seele), den „Glückseligkeits“ und den "Diamantkörper" bekannt sind. Siehe dazu auch das Bardo Thödol, das den Abstiegsprozess von oben nach unten beschreibt.
Im Satya Yuga herrscht nur die Wahrheit (tiefgreifendes Wissen und Leben im göttlichen Körper) vor, während des Treta Yuga verliert die Menschheit ein Viertel der Wahrheit und im Dwapara verliert sie die Hälfte der geistigen Wissens. Im Kali Yuga soll nur noch ein küm-merlicher Rest über die göttliche Natur übrig sein. Derzeit lebt die Menschheit in einer Welt mehr oder weniger voll von Unreinheiten und Laster, die im Denken beginnen. Der Mensch (und die Wissenschaft) hat nur mehr Interesse am materiellen Körper und an der Materie an sich, dort kriechen sie wissenschaftlich als "Abwärtsstarrer" hinein, nur nicht in sich selbst. Das karmische Gesetz aus dem Osten als individuelle Verantwortung wird heftig abgelehnt, obwohl das Gesetz von der Energieerhaltung anerkannt ist. Und wozu ist die westliche Psychologie gut? Entlarvt sie Diktatoren, Sadisten und Börsenspekulanten? Kann sie den Zusammenhang zwischen Moral und Schicksal erkennen?
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